ZUM HEFT
Um 1900 kam es in den Massenmedien zu einer veritablen Medienrevolution. In der illustrierten Presse, im Zeitschriften- und Buchdruck, aber auch in der Produktion von Bildpostkarten und anderer illustrierter Medienformate wurden innerhalb weniger Jahre die grafischen Illustrationen durch die fotografische Bilder ersetzt. Parallel dazu bildeten sich neuartige Formen des Bild-Text-Dialogs heraus.
Die Beiträge dieses Themenhefts untersuchen ausgewählte Aspekte dieses medialen Umbruchs aus literatur- und kulturwissenschaftlicher, kunst- und fotohistorischer Perspektive. Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich mit dem produktiven Wechselverhältnis von Wort und Bild, von Narrativität und Visualität. Sie zeigen wie an der Wende zum 20. Jahrhundert im Zwischenraum zwischen Text und Bild neue, komplexe Artefakte entstanden. Zum Editorial
BEITRÄGE
Anton Holzer: Lesen, blättern, schauen. Fotografie und Text in der illustrierten Presse um 1900
Leo A. Lensing: Ich-Ansichten in Wien um 1900. Autorenfoto-Experimente im Zeitalter der Postkarte bei Schnitzler, Hofmannsthal und Kraus
Christine Weder: Raffiniertes Wechselspiel der Medien. Marie von Ebner-Eschenbachs Zeitschriftenbeitrag „Meine Uhrensammlung“ (1896)
Philipp Ramer: Angorafell und Hirschkadaver. Zwei Foto-Text-Kombinationen im Werk des Architekten Adolf Loos
FORSCHUNG
Christoph Hamann: Das Attentat von Sarajevo 1914. Visuelle Strategien der zeitgenössischen Bildpresse Österreichs (zum Beitrag)
Elio Krivdić: Radikalität durch Intuition. Zur Fotografie im künstlerischen Werk von Artur Nikodem (1870–1940) (zum Beitrag)
Katharina Sykora. Einsatzfotos. Gewaltbild versus Familienbild in der Fernsehserie Holocaust (1978) (zum Beitrag)
REZENSIONEN
Anton Holzer: Umbo. Fotograf, hg. von Inka Schube im Auftrag des Sprengel Museums Hannover, der Berlinischen Galerie und des Bauhaus Dessau, Köln: Snoeck Verlagsgesellschaft, 2019 (zur Rezension).
Simone Förster: Roland Jaeger: Foto-Auge. Fritz Block. Neue Fotografie. Moderne Farbdias, Zürich: Scheidegger & Spiess, 2018 (zur Rezension).
BÜCHER, KURZ VORGESTELLT
Raoul Hausmann: Photographs 1927–1936, hg. von Cécile Bargues, Köln: Koenig Books, 2018.
Gisela Parak (Hg.): Bilder aus den Bergwerks- und Hüttenbetrieben. Auftragskontexte fotografischer Repräsentationsalben (1890–1920), Halle (Saale), Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Astrid Mahler: Liebhaberei der Millionäre. Der Wiener Camera-Club um 1900, Wien, Salzburg: Fotohof edition, 2018.
Steffen Siegel: Fotogeschichte aus dem Geist des Fotobuchs, Göttingen: Wallstein Verlag, 2019.
Aenne Biermann: 60 Fotos, München: Klinkhardt & Biermann, 2019, mit einer Einleitung von Franz Roh und einem Nachwort von Hans-Michael Koetzle.
Fotografinnen an der Front. Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus, München: Prestel Verlag, 2019.
Auf beiden Seiten der Barrikade. Fotografie und Kriegsberichterstattung im Warschauer Aufstand 1944, Marburg 2018.
Eine gefährliche Straße. Mediale Produktionen und Diskussionen im frühen 20. Jahrhundert. JUNI – Magazin für Literatur und Kultur, Heft 55/56, 2019, hg. von Gregor Ackermann und Walter Delabar.
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