In der ethnologischen Beschäftigung mit Fotografie wird das Bild primär als ein Medium der Aneignung und der Konstruktion fremder Kulturen, der Exotisierung und Kolonisierung des Anderen untersucht. Erst neuerdings sind auch indigene Medienpraktiken wie die Studiofotografie in Afrika oder Indien in den Blick gerückt.
Dieses Themenheft verfolgt einen anderen Ansatz. Es geht um die vielfältigen Verbindungen zwischen Fototheorie und Ethnologie. Die Analyse richtet sich auf das Medium selbst, um es mittels ihrer spezifischen Konzepte – Magie, Mimesis, Maske, "böser Blick", Fetisch, Geisterbeschwörung, etc. – neu zu definieren.
BEITRÄGE
Heike Behrend: "Fotomagie". Fotografien in Praktiken des Heilens und Schadens in Ostafrika. H. 84, S. 3-12
Thomas Hauschild: Zur Kritik der postkolonialen Kritik. Spurensuche in Malinowskis ethnologischen Fotografien. H. 84, S. 13-32
Thomas Hauschild: Ernesto de Martino: Ethnologie, Fotografie, Kritik. H. 84, S. 33-34
Clara Gallini: Das Spiel der Blicke. Konstruktion der Bilder in den Forschungen und Texten von Ernesto de Martino. H. 84, S. 3546
Irene Albers: Phantom, Maske, Fetisch. Michel Leiris" surrealistische Ethnografie der Fotografie, H. 84. S. 47-57
Erhard Schüttpelz: Empfindliche Materie.Geisterfotografie als Geisterangriff (Großbritannien 1872). H. 84, S. 59-70
REZENSIONEN
Stefanie Herrmann: Gerald Sullivan: Margharet Mead, Gregory Bateson an Highland Bali. Fieldwork Photography of Bayung Gedé, 1936 – 1939, Chicago 1999. H. 84, S. 71-72
Anna Pytlik: Thomas Overdick: Photographing Culture. Photographie als Instrument und Medium volkskundlicher Forschung und Repräsentation, Hamburg 2000. H. 84, S. 72-73
Anton Holzer: Gerald Matt, Thomas Mießgang, Kunsthalle Wien (Hg.): Flash Afrique. Fotografie aus Westafrika, Göttingen 2001, H. 84, S. 73-75
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