Heft 112 | Jg. 29 | Sommer 2009
Bernd Stiegler (Hg.)
Ausgestellte Fotografien
ZUM HEFT
Welche Rolle spielt die Fotografie in Ausstellungen? Die Fotografiegeschichte hat sich erst in jüngster Zeit intensiver mit diesem Thema beschäftigt. Sie hat begonnen, vermeintlich hinlänglich bekannte Ausstellungen aus anderem Blickwinkel neu zu untersuchen. Auf diese Weise lotet sie historisch-theoretische Konstellationen aus, die in vieler Hinsicht äußerst aufschlussreich sind. „Exhibitions revisited“ könnte man dieses Verfahren nennen. Es macht deutlich, dass Ausstellungen immer mehr zeigen als das, was sie zeigen. Sie stellen aus, was ansonsten nur selten deutlich wird. Sie exponieren implizite Annahmen, sie explizieren Grundüberzeugungen, Ausstellungen machen ästhetische, epistemische und auch politische Programme sichtbar.
Die Beiträge dieses Heftes besuchen wichtige Ausstellungen in der Geschichte der Fotografie ein weiteres Mal. Die Texte spannen einen zeitlichen Bogen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
BEITRÄGE
Bernd Stiegler: Pictures at an exhibition. Fotografie-Ausstellungen 2007, 1929, 1859
Franziska Brons: Fotografie als Weltanschauung. Die Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909
Anton Holzer: Die PRESSA, Köln 1928. Eine unbekannte Fotoausstellung der Moderne
Michael Hagner: Das Fritsch-Projekt. Anthropologische Fotografie und kulturelles Gedächtnis
Anke te Heesen: Exposition Imaginaire. Über die Stellwand bei Aby Warburg
Olivier Lugon: Die globalisierte Ausstellung: The Family of Man, 1955
Stefanie Diekmann: Im Museum. Über Hiroshi Sugimotos Wax Museums und Dioramas
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