Bücher, kurz vorgestellt
Erschienen in: Fotogeschichte 111, 2009
- Helen Adkins: Erwin Blumenfeld. „In Wahrheit war ich nur ein Berliner“. Dada-Montagen 1916 bis 1933 – Ostfildern: Hatje Cantz Verlag, 2008 – Ausstellung in der Berlinischen Galerie (2009) und im San Francisco Museum of Modern Art (2010/11) – 21 x 28 cm, 224 S., 227 Abb., davon 97 in Farbe – gebunden mit SU – 39,80 Euro
Wer war Erwin Blumenfeld? Diese Frage wird man nach der hervorragenden, vorbildlich gestalteten und gedruckten Publikation von Helen Adkins ganz anders als bisher beantworten müssen. Die Autorin hat in ihren verzweigten und sorgfältigen Recherchen einen neuen Erwin Blumenfeld entdeckt: den frühen Expressionisten und Dadaisten, der seit 1916 bissige und hintergründige Montagen schuf. Die Biografie stellt sein unbekanntes Frühwerk im intellektuellen Umfeld des Berlin der 10er, 20er und frühen 30er Jahre vor.
- Jessica Helfand: Scrapbooks. An American History – New Haven, London: Yale University Press, 2008 – 23,5 x 31, 224 S., 400 Abb. in Farbe, gebunden mit SU – 45 US Dollar
Scrapbooks sind mehr oder weniger private Alben, in die Fotos, Bilder, Erinnerungen und andere persönliche Objekte eingeklebt und zu einer Geschichte verbunden wurden. Der wunderbar gestaltete Band von Jessica Helfand geht, anhand einer Auswahl bekannter und unbekannter amerikanischer Scrapbooks, der Geschichte dieses bislang von der Fotogeschichte kaum beachteten Mediums nach. Ein schöner, gut gemachter Bild-Textband, der den materiellen und Eigenheiten der einzelnen Sammlungen viel Platz einräumt. Faszinierend.
- Simone Förster: Masse braucht Licht. Arthur Kösters Fotografien der Bauten von Erich Mendelsohn. Ein Beitrag zur Geschichte der Architekturfotografie der 1920er-Jahre – Berlin: dissertation.de, 2008 – 25 x 17,6 cm, 402 S. mit zahlreichen Abb. in S/W – 49,90 Euro
Erich Mendelsohn ist als Architekt der Weimarer Republik weithin rezipiert, viele seiner Bauten sind auch in Fotografien bekannt geworden. Weit weniger bekannt aber ist der Kontext der Entstehung und Rezeption dieser Bilder. Und auch über den Fotografen, Arthur Köster (1890–1965), ist bislang wenig bekannt. Die Autorin schließt mit ihrer sorgfältig recherchierten Dissertation diese Lücke und bietet zugleich eine lesenswerte Einführung in die Architekturfotografie der Moderne. Schade, dass die Abbildungen mehr kopiert als gedruckt sind.
- J. J. Long, Andrea Noble, Edward Welch (Hg.): Photography. Theoretical snapshots – London: Routledge, 2009 – Mit Beiträgen von John Tagg, Elizabeth Edwards, Catherine Zuromskis, Andrea Noble, Geoffrey Batchen, Shawn Michelle Smith, Kelly Dennis, Louis Kaplan und Donald Preziosi – 23,5 x 15,5 cm, 179 S. mit 12 Abb. in S/W, Paperback – 27,80 Euro
Der Untertitel des 179 Seiten starken Büchleins setzt auf Understatement. Die theoretischen „Snapshots“ sind z.T. aus einer Tagung der University of Durham „Re-Thinking Photography“ (2005) hervorgegangen. Sie bilden, zusammen genommen, einen guten einführenden Reader zur Theorie der Fotogeschichte. Die Texte stammen großteils aus der Feder international anerkannter Autoren, ein gutes, aktuelles Literaturverzeichnis schließt den Band ab.
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