
Karoline Riener
Der Fotobestand Walter und Elisabeth von Oettingens aus dem Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 und dem Ersten Weltkrieg 1914/18 im Universitätsarchiv Düsseldorf
Institution: Universitätsarchiv Düsseldorf, Mitarbeiter und Mitarbaiterinnen: Karoline Riener, Max Plassmann, Christof NeumannBeginn/Ende: 1.7.2003-30.6.2004, Auftrag/Finanzierung: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veröffentlichungsform: Publikationsfindbuch und interne Datenbank, Kontaktadresse: archiv(at)ub.uni-duesseldorf.de
Erschienen in: Fotogeschichte 94, 2004
Das Projekt diente der Erfassung und Analyse eines Bestandes von 645 Aufnahmen aus dem Nachlass des Militärchirurgen Walter von Oettingen (1873-1948), der gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth im Russisch-Japanischen Krieg (1904/05) und im Ersten Weltkrieg (1914/18) Feldlazarette im Auftrag des Roten Kreuzes betrieb.
Die Bilder dienten vielfach der Öffentlichkeitsarbeit der Oettingens bzw. des Roten Kreuzes und wurden teilweise erstellt, um im Rahmen von Vortragsreisen gezeigt zu werden. Teilweise handelt es sich jedoch auch um Aufnahmen mit einem rein dokumentarischen oder privat-erinnernden Zweck. Da der Bestand jahrzehntelang unbeachtet und in Unordnung in einem Keller lagerte, war er zunächst zu sichten und zu sortieren. Trotz oft mangelhafter Beschriftung ist es gelungen, die meisten Bilder sowohl chronologisch als auch vom Motiv her einzuordnen. Dabei war die gleichzeitige Auswertung der Schriften der Oettingens, aber auch von zeitgenössischen Zeitungsberichten und anderen Publikationen unerlässlich. Einmal mehr erwies sich die hohe Bedeutung der Verwahrung von Bildbeständen in ihrem Entstehungszusammenhang und ihre Analyse im Kontext aller verfügbaren Quellen, denn nur so ist nicht nur eine Identifizierung des dargestellten möglich, sondern auch dessen Interpretation etwa im Hinblick auf Entstehungszweck und Verwendung.
Der betriebene Aufwand wird durch die zahlreichen Forschungsmöglichkeiten gerechtfertigt, die sich in der Folge ergeben. So lässt sich die Rolle der Fotografie als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit schon im beginnenden 20. Jahrhundert beleuchten und damit das Verhältnis zwischen dokumentarischem Objektivitäts-Anspruch des Bildes und der Subjektivität der Auswahl von Motiven und Blickwinkeln. Auch der fotografische Blick auf das Fremde v. a. auf die Exotik Sibiriens und Chinas lässt sich einer näheren Betrachtung unterziehen.
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