Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie

hg. von Dr. Anton Holzer

Gabriele Hofer

Lucca Chmel. Architekturfotografie 1945 – 1972. Zur Repräsentation österreichischer Nachkriegsmoderne im fotografischen Bild

Institution:Universität Salzburg, Institut für Kunstgeschichte, o.Univ.Prof. Dr. Manfred Wagner, Universität für angewandte Kunst Wien, ao.Univ.Prof. Dr. Patrick Werkner, Oskar Kokoschka-Zentrum, Wien, Abschluss: Januar 2005, Art der Finanzierung: privat, Veröffentlichungsform: Dissertation, Kontakt: gabriele.hofer@linzag.net

Erschienen in Fotogeschichte 96, 2005

Architekturfotografien nehmen im Werk der Fotografin Lucca Chmel (1911 – 1999) eine inhaltlich wie qualitativ herausragende Position ein. Ab 1933 u. a. als Landschafts-, Porträt- und Theaterfotografin in Wien tätig, spezialisierte sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf die fotografische Umsetzung zeitgenössischer Architektur. Zwischen 1948 und 1972 arbeitete die Koppitz-Schülerin für so namhafte Architekten wie Oswald Haerdtl, Erich Boltenstern oder Roland Rainer. Größe und Bedeutung ihrer Auftraggeberschaft sowie Umfang und Typenvielfalt der von ihr fotografierten Gebäude, Innenräume und Modelle machen Lucca Chmel zu einer signifikanten Chronistin und Interpretin der österreichischen Architekturentwicklung der 1950er und 1960er Jahre.
Die vorliegende Dissertation, die sich als kritische Würdigung des bisher unbearbeiteten "uvres der Fotografin versteht, hat vor allem eine Bewertung der ästhetischen Positionen Lucca Chmels zum Ziel. Zunächst befasst sich die Autorin mit der Darstellungsweise (Repräsentation) der sichtbaren Wirklichkeit im Medium Fotografie, also mit dem Dokumentarcharakter der Fotografie und dessen theoretischer Reflexion, was sich als Basis der Untersuchung von Fotografie als bildnerisches Ausdrucksmittel versteht. Da subjektiver Blick und Bildauffassung jedes Fotografen durch kulturelle wie historische Parameter konditioniert sind, werden Herkunft, Biografie, künstlerische Ausbildung und beruflicher Werdegang Lucca Chmels untersucht und vor allem Kontinuitäten von den frühen 1930er Jahren bis in die Nachkriegszeit aufgezeigt. Ebenso werden Fragen nach den allgemein vorherrschenden ästhetischen Konzepten, dem funktionalen Entstehungs- und Verwertungszusammenhang angewandter Architekturfotografie in den 1950er und 1960er Jahren behandelt. Zur Kontextualisierung der Fotografien Lucca Chmels trägt weiters eine Analyse ihres hauptsächlich aus Wiener Architekten bestehenden Auftraggeberkreises bei.
Der Nachlass der Fotografin befindet sich im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Wien). www.bildarchivaustria.at

Literatur: Gabriele Hofer: Lucca Chmel. Architekturfotografie 1945-1972. Zur Repräsentation österreichischer Nachkriegsmoderne im fotografischen Bild. Wien, Praesens Verlag, 2006.
 

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